Pauli hat nur noch theoretische Chancen auf den Aufstieg
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Der FC St. Pauli musste sich am 29. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga beim Spitzenreiter SC Freiburg 3:4 (0:2) geschlagen geben. Die Tore von Bernd Nehrig (56.), Enis Alushi (75.) und Lasse Sobiech (90.) reichten nicht zum Punktgewinn. Damit verpassten es die Kiezkicker, den Rückstand auf den Dritten 1. FC Nürnberg, der gegen Schlusslicht MSV Duisburg patzte, auf sieben Punkte zu reduzieren. Die Aufstiegshoffnungen sind dahin. Die erhoffte Rückkehr in die Bundesliga muss auf nächstes Jahr verschoben werden. Im Moment treiben die Hamburger die Personalplanungen für die kommende Saison voran. Die Braun-Weißen haben die Verträge mit Marc Hornschuh, Christopher Buchtmann und Philipp Ziereis verlängert. Fix ist außerdem die Verpflichtung von Vegar Eggen Hedenstad, der aktuell beim SC Freiburg unter Vertrag steht. Lennart Thy und John Verhoek werden den Verein am Saisonende verlassen. Was mit Robin Himmelmann, Lasse Sobiech, Sebastian Maier, Alushi, Bernd Nehrig und Marc Rzatkowski passiert, ist noch offen. Über diese Personalien soll demnächst entschieden werden. Nach der bitteren Pleite gegen Freiburg wartet an diesem Samstag die nächste schwere Aufgabe auf den FC St. Pauli. Die Kiezkicker treffen auf den Tabellenvierten VfL Bochum. Nach nur einem Sieg aus den letzten fünf Spielen will das Team von Trainer Ewald Lienen endlich wieder dreifach punkten. In der vergangenen Spielzeit gab es am Millerntor ein 5:1-Erfolg gegen Bochum – daran erinnert man sich gerne, aber dieser Sieg ist fast ein Jahr her. Eine ähnlich einseitige Partie ist am Samstag nicht zu erwarten. Vielmehr ist von einem engen und spannenden Verfolgerduell auszugehen. Marc Rzatkowski wird nach überstandener Magen-Darm-Infektion zurückerwartet. Auch Jeremy Dudziak ist wieder einsatzfähig. Dagegen ist der Einsatz von John Verhoek fraglich.
Bochum will Rang vier festigen
Der VfL Bochum gewann am vergangenen Wochenende sein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt mit 4:1 und verbesserte sich in der Zweitliga-Tabelle auf Rang vier. Der Klub aus dem Ruhrpott erwischte keinen guten Start und lag nach drei Minuten mit 0:1 in Rückstand. Doch noch vor der Halbzeitpause drehte der VfL die Partie. Erst glich Onur Bulut (24.) aus, dann stellte Simon Terodde (37.) auf 2:1. Im zweiten Durchgang erhöhten Thomas Eisfeld (49.) und Patrick Fabian (88.) auf 4:1. Dem Team von Trainer Gertjan Verbeek gelang damit eine starke Reaktion auf die zuvor erlittene 1:3-Niederlage gegen RB Leipzig. Nichtsdestotrotz ist der Aufstieg kein Thema mehr – zu groß ist der Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Nürnberg, da hilft auch die gute Form nicht. Die Bochumer haben von den letzten 13 Ligaspielen nur eine verloren. Eine Heimniederlage gab es zuletzt vor knapp einem halben Jahr (0:1 gegen RB Leipzig). Die vielen Unentschieden – elf an der Zahl – sind der Grund dafür, dass Bochum auch im sechsten Anlauf nach 2010 die Bundesliga-Rückkehr nicht packen wird. Nun wollen die Blau-Weißen zumindest Platz vier bis zum Saisonende behaupten. Ein Sieg im Top-Spiel gegen den FC St. Pauli wäre ein Meilenstein auf dem Weg dahin. Der VfL hat in dieser Saison unter anderem in Kaiserslautern (2:0), Düsseldorf (3:1), Fürth (5:0) und Freiburg (3:1) gewonnen. Mit 20 Punkten aus 14 Spielen stellt Bochum die fünftbeste Auswärtsmannschaft der Liga. Daher muss sich die Verbeek-Elf am Millerntor nicht verstecken. Der zuletzt verletzte Timo Perthel trainiert wieder. Ob er in Hamburg dabei sein wird, ist noch offen. Abgesehen davon gibt es für Gertjan Verbeek ohnehin keinen Grund, etwas an seiner Startformation zu ändern.
H2H Statistiken FC St. Pauli – VfL Bochum:
- 30.10.2015 VfL Bochum – FC St. Pauli 1:1
- 17.05.2015 FC St. Pauli – VfL Bochum 5:1
- 05.12.2014 VfL Bochum – FC St. Pauli 3:3
- 15.02.2014 FC St. Pauli – VfL Bochum 0:1
- 16.08.2013 VfL Bochum – FC St. Pauli 2:2
Bochum und St. Pauli gehen volles Risiko und spielen auf Sieg
Sowohl für den FC St. Pauli als auch für den VfL Bochum ist der Aufstiegszug wohl abgefahren. Deshalb erwarte ich zwei Mannschaften ohne taktische Fessel. In den letzten drei direkten Duellen fielen insgesamt 14 Tore. Auch das spricht für eine ereignisreiche Partie. Aufgrund der Offensivqualitäten auf beiden Seiten gehe ich davon aus, dass in 90 Minuten drei oder mehr Tore erzielt werden.