Es wird spannend in der EM-Qualifikationsgruppe G, denn um den zweiten und dritten Platz wird derzeit hart gekämpft. Vor allem für Russland geht es dabei um einiges. Die Mannschaft um den Startrainer Fabio Capello empfängt am Sonntag, dem 14.06.2015 die Nationalmannschaft aus Österreich, die derzeit die ungefährdete Tabellenführung innehat. Die Partie beginnt um 18:00 Uhr und das ganze Spektakel findet in Moskau statt, in der Otkrytie Arena. Russland liegt mit acht Punkten auf dem dritten Rang, der zumindest zur Teilnahme an den Play-Offs berechtigt. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft die Schweden überholen, die mit neun Punkten auf dem zweiten Rang liegen, aber am gleichen Tag zuhause gegen Montenegro spielen. Somit hat das Team um Zlatan Ibrahimovic ebenfalls die Möglichkeit mit einem Sieg über Montenegro sowohl die Russen auf Distanz zu halten und ganz nebenbei Montenegro jede Chance auf eine EM-Qualifikation zu nehmen. Für die Gäste aus Österreich würde ein Sieg oder ein Unentschieden schon eine kleine Vorentscheidung bedeuten, im Falle einer Niederlage behalten die Kicker aus der Alpenrepublik vorerst den ersten Rang. Mit 13 Punkten ist diese Platzierung momentan nicht in Gefahr. Das Hinspiel in Österreich endete mit einem 1:0 Sieg der Gastgeber, weshalb die Alpen-Elf leicht favorisiert in diese Partie geht.
Zahlen, Daten, Fakten: Das Fußballjahr für Russland
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Bisher konnten die Russen in sportliche Sicht nicht überzeugen bei dieser EM-Qualifikation. Nur zwei Siege, zwei Unentschieden sowie eine Niederlage sind bisher zu verzeichnen. Gegen Schweden und Moldawien musste sich das Team mit einem mageren 1:1 begnügen, was gegen die Skandinavier sogar noch ein kleiner Erfolg war. Doch gegen Moldawien blieb diese Leistung weit unter den Erwartungen zurück. Lichtenstein konnte erwartungsgemäß bereits im ersten Spiel bezwungen werden, das Spiel gegen Montenegro wurde vorzeitig wegen Krawallen abgebrochen und das Ergebnis mit 3:0 für Russland gewertet, was von Montenegro auch ohne Murren akzeptiert wurde. Die einzige Niederlage bislang war die gegen Österreich. Die kommenden beiden Partien werden in der Heimat stattfinden, was laut Trainer Capello ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein kann.
Zahlen, Daten, Fakten: Das Fußballjahr für Österreich
Die Nationalmannschaft Österreichs befindet sich auf einem sehr guten Weg Richtung EM-Teilnahme. Ungeschlagen marschierte die Mannschaft bisher durch den Wettbewerb. Bis auf das Auftaktspiel gegen Schweden, das mit einem Unentschieden endete, wurden alle anderen Spiele gewonnen, wenn auch oftmals denkbar knapp. Doch das Ergebnis interessiert am Ende kaum noch, drei Punkte sind drei Punkte. Die letzten drei Spiele in der Übersicht:
- Österreich – Montenegro 1:0
- Österreich – Russland 1:1
- Liechtenstein – Österreich 0:5
Die meisten Tore gab es bisher gegen Außenseiter Liechtenstein. Die Höhepunkte sind hier zusammengefasst:
Obwohl Russland als stärkster Gegner der Gruppe wahrgenommen wird, verzichteten die Österreicher auf ein Testspiel im Vorfeld der Partie.
Russlands Team hat ein Image Problem
In der Heimat hat die russische Nationalmannschaft auf Grund der schlechten sportlichen Ergebnisse in der Qualifikation nicht gerade das beste Image. Wenn dann noch kleine und große Skandale ans Licht kommen, verhilft das dem Ansehen der Spieler nicht gerade zu neuen Höhenflügen. So wurde Alan Dzagoev, der zum Kader des Nationalteams gehört, im Vorfeld des Spiels gegen Österreich bei einer durchzechten Nacht und dem Besuch eines Strip-Clubs beobachtet. Er soll bei dieser Aktion so betrunken gewesen sein, dass er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Russlands Teamchef-Assistent Sergei Semak stellte zwar klar, dass es in der Verantwortung jedes Einzelnen läge, was er in seiner Freizeit macht: „Er geht nicht nur in Strip-Clubs, sondern auch in die Kirche oder zu Wohltätigkeitsveranstaltungen. Jeder hat seine eigene Vorstellung davon, wie er seine Freizeit gestaltet“. Doch für die russische Boulevard-Presse war das natürlich ein gefundenes Fressen. Ein Österreicher, der zwar nicht im Nationalteam dabei ist, kennt die Russen und ihre Spielweise sehr gut. Markus Berger, Weltenbummler im Fußballtrikot, konnte sich in der vergangenen Herbstsaison ein Bild machen. Er spielte für den russischen Klub FK Ural in Jekterinenburg und konnte so fast alle Spieler kennenlernen, die jetzt zum Kader Capellos gehören, denn die russische Nationalmannschaft kommt ohne Legionäre aus. Die Erklärung: „Es macht keiner den Sprung ins Ausland, weil man auch in Russland viel verdienen kann“, so Berger. Die daraus resultierende mangelnde internationale Erfahrung der Kicker ist laut Berger aber nicht zwingend das Problem, warum das Team derzeit mit diesen immensen Problemen zu kämpfen hat: „Vielleicht sind einige im Team, vor allem in der Abwehr, zu alt. Es müsste ein Schnitt gemacht werden. Man kann nicht immer mit denselben Spielern weiterarbeiten, wenn die Ergebnisse nicht passen“. Dennoch sieht er die Chancen für die russische Elf am kommenden Sonntag auf einen Sieg: „Russland ist sicher Favorit, doch den Österreichern ist auch etwas zuzutrauen. Sie haben zuletzt immer gut gespielt, es ist ein gewisser Kern zusammengewachsen“.
Das ÖFB-Team ist vorbereitet
Martin Harnki, österreichischer Nationalspieler und momentan beim VfB Stuttgart unter Vertrag, warnt vor verfrühter EM-Euphorie im Lager der Österreicher. „Diese Ausgangsposition kann trügerisch sein“, mahnte Harnik. „Wir wollen nicht auf die Euphoriebremse treten oder pessimistisch sein, aber es ist erst die Hälfte der Quali gespielt. Es ist nicht nur rechnerisch, sondern auch praktisch noch alles möglich.“ Am Ende einer langen Saison müssten die Spieler jetzt „noch einmal alles raushauen, was in uns steckt“. Harnik ist jedoch in Hinblick auf das nächste Auswärtsspiel zuversichtlich und meint: „Wir hatten lange eine Auswärtsschwäche, aber die Gesamtverfassung der Mannschaft ist besser geworden. Ich betrachte das als Lohn harter Arbeit“, erklärte Harnik. Vergleiche mit dem erfolgreichen Hinspiel in Wien möchte der Stuttgarter lieber nicht machen. „Wir ziehen keine Parallelen zum Hinspiel. Das Match am Sonntag ist nicht planbar, doch wir werden versuchen, auf alles vorbereitet zu sein“, so der 50-fache Nationalspieler.
Russland nutzt die Chance und holt sich drei Punkte
Wenn die Österreicher genauso routiniert und effektiv auftreten, wie in der Vergangenheit, so dürfte einem Auswärtssieg in Moskau nichts im Wege stehen. Die Russen sind nicht in Form, kein Spiel überzeugte bisher zwingend, der Sieg gegen Liechtenstein kann kaum mit betrachtet werden und das Spiel gegen Montenegro wurde zwar gewonnen, aber nicht auf dem Spielfeld. Wir tippen daher auf einen Auswärtssieg der Österreicher.
Unser Wett Tipp für das Spiel Russland gegen Österreich
Wettbewerb: EM-Qualifikation Spieltag: 6 Datum: 14.06.2015 Uhrzeit: 18:00 Uhr Stadion: Otkrytie Arna Unser Wettvorschlag: Sieg Russland Beste Wettquote: 1.95 bei Ladbrokes Vorgeschlagener Wett-Einsatz: 6/10
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