Die WM 2014 hat begonnen: Die Teilnehmer stehen fest, der Spielplan ist festgezurrt und der Ticketverkauf hat weltweit begonnen. Rund um den Globus fiebern die Menschen dem Aufeinandertreffen der 32 besten Teams der Erde entgegen. Nach einem eher umstrittenen Setzverfahren ist mit der Gruppe C eine Gruppe entstanden, welche keinen wirklichen Favoriten auf den Titel beinhaltet. Fachleute sehen die Gruppensieger als sichere Kandidaten für das Ausscheiden nach dem Achtelfinale.
Die Gruppe C als Wundertüte:
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Die wenig transparente Setzliste der FIFA, die Spöttern zur Folge lediglich dazu diente, die Schweiz in eine komfortable Situation zu bringen, hat mit der Gruppe C eine Gruppe geschaffen, welche in ihrem Spielplan kein einziges Spiel aufweist, das neutrale Beobachter elektrisieren würde. Vier Mannschaften gehobenen Durchschnitts treffen hier aufeinander und geringe Einschaltquoten dürften garantiert sein, was der WM 2014 indes keinen Abbruch tun sollte. Namentlich treffen hier die Mannschaften aus Kolumbien (CL), Griechenland (H), der Elfenbeinküste (COI) und Japan (JAP) aufeinander. All diese Teams sind nicht von schlechter Qualität; mit der Vergabe des Titels bei der WM 2014 sollte die Gruppe C indes nichts zu tun haben.
Der Spielplan für Gruppe C:
Der Spielplan der Gruppe C sieht ein für europäische Verhältnisse geradezu unsinnig angesetztes Spiel vor, was sicher mit der Zeitverschiebung zum großen Fernsehmarkt Japan zu tun hat. Hier die Ansetzungen:
CL – H: 14. 08. 2014; 13.00h (Ort), 18.00h (D) COI – JAP: 15. 06. 2014; 22.00h (Ort), 03.00h (D) CL – COI: 19. 06. 2014; 13.00h (Ort), 18.00h (D) JAP – H: 20. 06. 2014, 19.00h (Ort), 00.00h (D) JAP – CL: 24. 06. 2014, 16.00h (Ort), 22.00h (D) H – COI: 24. 06. 2014, 17.00h (Ort), 22.00h (D).
Die WM 2014 beginnt somit im Grunde mit einem Regelverstoß.
Das Gebot der Fairness:
Aus gegebenen Anlässen hat sich die FIFA in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts dazu entschlossen, dass die letzten Gruppenspiele zeitgleich stattfinden müssen, um mögliche Absprachen zu vermeiden. Die riesigen Entfernungen in Brasilien machen diesen transparenten Spielplan in Kombination mit den Begehrlichkeiten der europäischen und asiatischen Fernsehkanäle indes unmöglich. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu einem zweiten “Cordoba” kommt, als Deutschland und Österreich in Spanien 1982 ein vereinbartes Resultat austrugen und damit die gesamte Fußballwelt in Wut versetzten.
Die Gruppe C: Stars in Mannschaften ohne Stars
Bei der WM 2014 dürfte Kolumbien in Gruppe C eine gewisse Schlüsselrolle zufallen. In Südamerika ist Kolumbien eigentlich die Nummer 5 hinter Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay, doch dürfte sich hier zeigen, ob die extremen Witterungsbedingungen die Mannschaften begünstigen, welche an dieses Voraussetzungen gewöhnt sind. Ganz große Stars hat die Mannschaft nicht; mit Soto ist ein Mann in der Bundesliga aktiv. Viele Spieler sind in Spanien tätig, allerdings nicht in Madrid oder Barcelona.
Der Spielplan der Gruppe C bei der WM 2014 sieht auch das Auftreten der Griechen vor. Seit dem spektakulären Gewinn der EM in Portugal 2004 hat sich das Team vom Pelloponnes kontinuierlich zurück entwickelt und ist auf europäischer Ebene gerade noch zweitklassig. Sokratis immerhin firmiert als teurer Innenverteidiger bei Borussia Dortmund, andere Hellenen fallen auf internationaler Ebene nicht auf.
Japan ist sicher eine unbekannte Größe auf dem Spielplan. Die Fußballer aus dem Reich der aufgehenden Sonne sind zu einer begehrten Ware auf dem Spielermarkt geworden, was einerseits sicher am Ex-Dortmunder Kagawa liegt, der eine immense Wertsteigerung erfahren hat, was aber auch mit dem disziplinierten Charakter der japanischen Menschen zu tun hat. Bei der WM 2014 werden mit Hasebe, Kiyotake, Okazaki usw. zahlreiche Spieler aus der deutschen Bundesliga zu bestaunen sein. Dennoch dürfte auch bei einem günstigen Spielplan spätestens im Achtelfinale Schluss sein für die sympathische Mannschaft aus dem fernen Osten.
Die Elfenbeinküste ist bei jedem Turnier der Weltmeister der Herzen. Kein anderes afrikanisches Land transportiert den Zauber dieses Kontinents so deutlich in seinem Fußball wie die Kicker aus der einstigen Sklavenhochburg. Bei den vergangenen Turnieren scheiterten die Mannschaften meist an ihren eigenen Nerven und an Verletzungen und es bleibt abzuwarten, ob Spieler aus Afrika mit den klimatischen Verhältnissen in Südamerika klarkommen. Spielerisch ist die Elfenbeinküste sicher in der Lage, die Gruppe C zu gewinnen und damit einen Sympathieträger der WM 2014 zu stellen. Millionen von Fans in aller Welt würden es der Auswahl gönnen, die ebenfalls keinen wirklich herausragenden internationalen Star ins Feld schicken kann.
Fazit: In der Gruppe C gibt es sicher keinen wirklichen Favoriten. Kolumbien und Japan scheinen indes die besten Karten zu haben.