Im Juli 2012 wurde in Deutschland ein neuer Glücksspielstaatsvertrag geschlossen. Darin wurde unter anderem auch geregelt, dass es 20 bundesweite Sportwettenlizenzen geben soll. Nun steht offenbar fest, welche 20 Firmen eine entsprechende Konzession erhalten werden, um die Sportwetten in Deutschland anbieten zu dürfen. Allerdings scheint schon jetzt eines fest zu stehen: eine riesige Klagewelle gegen das Verfahren.
Hessisches Innenministerium trifft Entscheidungen
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Viele Beobachter hatten das Verfahren zur Vergabe der 20 Sportwettenkonzessionen in Deutschland schon vorab als willkürlich und intransparent bezeichnet. Zuständig für das inzwischen zwei Jahre dauernde Verfahren war das hessische Innenministerium. Dieses hat nun die Entscheidung gefällt und den Firmen, die keine Lizenz erhalten haben, gestern die Information darüber erbracht. Auf dem Postwege sollen nun die Ablehnungsbescheide genauso zugeschickt werden, wie die 20 glücklichen Unternehmen auch ihre Konzessionen erhalten. Dies soll mehreren Medien zufolge frühestens am 18. September 2014 der Fall sein.
Diese 20 Firmen dürfen künftig Sportwetten mit deutscher Lizenz anbieten
Den Informationen des hessischen Innenministeriums zufolge, die gestern in der weiten Welt des Internets ihre Runde machten, bekommen diese 20 Firmen eine Lizenz:
Cashpoint (Malta) Ltd. Admiral Sportwetten GmbH ODS ODDSET Deutschland Sportwetten GmbH Oddsline Entertainment AG Primebet International Ltd. ElectraWorks Ltd. – Bwin Digibet Ltd. Bet at home.com Internet Ltd. Ladbrokes International PLC Bet90 Ltd. Deutsche Sportwetten GmbH – nicht aktiv, gehört aber der Telekom. Personal Exchange International Ltd. – Mybet Polco Ltd. – Betfair Intermedia GmbH Bernd Hobiger Wettbüro Goldesel RULEO Alpenland GmbH – mobile only, das bald startet Racebets International Gaming Ltd. Albers Wettbörsen Deutschland OHG mbH IBA Entertainment Ltd. – Bet3000 Star Sportwetten GmbH
Mehrere Klagen zu erwarten
Wer sich mit Sportwetten und insbesondere dem Verfahren etwas auskennt, der wird durchaus überrascht sein. Denn, dass wenig bekannte Anbieter wie Star Sportwetten GmbH, Primebet International oder Firmen wie RULEO Alpenland oder Deutsche Sportwetten GmbH, die noch gar kein Angebot aktiv am Start haben, eine Lizenz erhalten haben, dafür aber beispielsweise bet365, BetVictor und Tipico nicht, das überrascht schon gewaltig. Die Gründe dafür transparent zu übermitteln – dies scheint nur wenig im Interesse des hessischen Innenministeriums zu sein. Sicher scheint aber, dass diese und weitere Anbieter sicherlich nicht nur gegen die Entscheidung Einspruch einlegen werden. Viel mehr wird es eine Klagewelle geben – zumindest darf dies erwartet werden.